Saal

Vom Leben und der Liebe

Ein Abend mit Liedern und Gedichten

Im Saal des Gemeindehauses standen am 23.3.2018 Stühle und Tische bereit; Knabberzeug war verteilt: so war das da, was man eben  für einen unterhaltsamen Abend braucht. Zur Einstimmung wurde mit „Herrn Pastor sin Kauh“  und dem „Harung jung und schlank“ der bunte Reigen volkstümlicher Lieder angestimmt.

Frieder Bachteler

Erstaunlich war die Rolle, die der Alkohol in der Dichtung spielt.  Lieder wie „What shall we do with the drunken sailor“  sind bekannt und wurden gern und laut mitgesungen. Aber auch Dichter wie Hermann Hesse oder Lessing  haben sich – wohl nicht nur dichterisch – mit dem Thema auseinandergesetzt. So vermittelte Lessing die Erfahrung: „Zu viel kann man wohl trinken, doch trinkt man nie genug!“

Frieder Bachteler

Heinrich Nietzschmann

Und dann gab es eine bunte Mischung von vergnüglichen Gedichten und Liedern aus grundlegenden Lebensbereichen: Liebe, Seefahrt, Alkohol. So manche Entdeckung und Lebensweisheit ließ sich  finden. Mit Tucholsky und seiner Schilderung der Affäre zwischen dem Landrat und Frau Kaludrigkeit konnte man zu der Einsicht kommen, dass nicht jede Beziehung auch wirklich glücklich enden kann. Aber andererseits heißt es geradezu innig: „Es lebt der Eisbär in Sibirien […] in meinem Herzen lebst nur du …“ Und dieses Lied machte dann doch wieder Hoffnung!

Heinrich Nietzschmann

Frieder Bachtelers Gedichtauswahl und Heinrich Nietzschmanns Lieder erwiesen sich als gelungene und vergnügliche Mischung. Am Schluss durften zwei Lieder nicht fehlen.

Frieder Bachteler und Heinrich Nietzschmann

Da war zum einen Emil Duborg  mit „Mein Kröppelshagen“ – die heimliche Kröppelshagener Nationalhymne? Und mit ebenso großer Begeisterung ertönte gegen Schluss des Abends  Hamburgs andere Hymne: „An der Eck steiht’n Jung mit’n Tüddelband“. Erst nach einigen Zugaben der beiden Vortragenden gab sich das Publikum zufrieden; der Abend endete in einem gemütlichen Klönschnack.

Joachim Pauls